In einem gemeinsamen Dokument betonen große deutsche Forschungsverbünde die Wichtigkeit von Forschungsdaten und -software für ihre Forschungsprozesse. In der Erklärung, die am 14. März 2022 in der Zeitschrift „Bausteine Forschungsdatenmanagement“ veröffentlicht wurde, verpflichten sich die beteiligten Einrichtungen unter anderem dazu, dass sie als Verbund ihre Forschenden im Umgang mit Daten und Software nach den FAIR-Prinzipien in Einvernehmen mit dem Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützen und dafür adäquate Forschungsdatenmanagement-Werkzeuge und -Dienste nutzen und bereitstellen.
Prof. Bernd Flemisch, Mitglied im Ausschuss „Daten- und Softwaremanagement“ in SimTech, freut sich, dass Sprecher*innen von 20 Exzellenzclustern und 6 Sonderforschungsbereichen das Commitment mitgezeichnet haben: „Das ist ein schöner Erfolg und positioniert meiner Ansicht nach diese Forschungsverbünde deutlich in der sich sehr dynamisch entwickelnden FDM-Landschaft.“
Der Grundstein für das gemeinsame Dokument wurde während des virtuellen Strategie-Workshops „Daten- und Softwaremanagement in großen Forschungsverbünden“ im April 2021 gelegt, der von den beiden Exzellenzclustern SimTech und IntCDC der Universität Stuttgart organisiert wurde. Dort wurde die Idee vorgestellt und diskutiert. Die Verbundsprecher*innen erstellten den abschließenden Text und verdeutlichten den Zweck des Commitments:
- Gerade in den Exzellenzcluster-Anträgen ist Forschungsdatenmanagement (FDM) Teil des sehr breiten Management-Abschnittes und damit über die Anträge hinweg stark unterschiedlich ausgeprägt. Mit dem Commitment setzen die unterzeichnenden Verbünde ein Signal, dass sie die Wichtigkeit des Themas erkennen und dass sie Maßnahmen ergreifen, dieser Wichtigkeit gerecht zu werden.
- In den Verbünden wurde häufig schon eine große Kompetenz in der Thematik aufgebaut. Durch das Commitment wird gezeigt, dass die Verbünde diese Kompetenz einbringen werden und gemeinschaftlich mit expliziten FDM-Initiativen wie der Nationalen Forschungsdaten Infratstruktur (NFDI) oder der European Open Science Cloud (EOSC) die Zukunft des FDM aktiv mitgestalten können und wollen.
- In einem aktuellen Impulspapier der DFG mit Empfehlungen für die vor kurzem begonnene Legislaturperiode des Bundestags wird dem Thema mit dem Impuls „Forschungsdatenmanagement langfristig tragfähig gestalten“ ein hoher Stellenwert eingeräumt. Auch wurde das DFG-Förderprogramm „Informationsinfrastrukturen für Forschungsdaten“ kürzlich aktualisiert. Durch das Commitment signalisieren die Verbünde, dass sie diese aktuellen Entwicklungen mittragen und als Forschungs-Nuklei für weitergehende Initiativen agieren können.
„Wir danken allen Workshop-Teilnehmenden für ihr aktives Engagement bei der Diskussion und Verbesserung des Textes und für die Weitergabe der Idee an die Sprecher*innen der Forschungsverbünde“, betont Flemisch.
Kompetenzzentrum für Forschungsdaten an der Universität Stuttgart FoKUS